Arbeitszeitmodelle
Arbeitszeitmodelle sind die Grundlage für die Berechnung der Sollarbeitszeit. Die Differenz zwischen Soll-Arbeitszeit und Ist-Arbeitszeit wird dann dem Arbeitszeitkonto gutgeschrieben und bei Bedarf mit und ohne Zuschläge zur Lohnbuchhaltung exportiert. Arbeitszeitmodelle bestimmen die Zeitgutschriften bei Urlaub, Krankheit und Feiertagen. Wählen Sie das Arbeitszeitmodel sorgfältig aus. Es entscheidet, ob die Mitarbeiter die richtigen Stunden und Zuschläge bezahlt bekommen.
Wenn Sie ein Arbeitszeitmodell angelegt haben, können Sie dieses Modell nur noch so lange ändern, wie noch keine Arbeitszeiten in diesem Modell gebucht wurden. Eine Änderung würde die Soll-Arbeitszeitberechnung verhindern.
Beispiel: Ein Mitarbeiter arbeitet Teilzeit mit 25 Stunden in der Woche. Der Mitarbeiter stockt seine Stundenzahl auf und arbeitet nun 40 Stunden in der Woche. Wenn Sie nun das Modell einfach ändern, fehlen dem Mitarbeiter für die Vergangenheit jede Woche 15 Stunden. Legen Sie daher in solchen Fällen immer ein neues Arbeitszeitmodell an.
Sie sind Eigentümer einer kleinen Süßwarenfabrik.
Die Mitarbeiter in der Produktion arbeiten an 365 Tagen im Jahr. Sie arbeiten nach eine festen Schichtplan. Die Mitarbeiter der Produktion haben damit das Arbeitszeitmodell „Schicht / Dienstplan“
Die Verwaltung arbeitet zwischen 7:00 und 18:30 Uhr. Die Mitarbeiter können sich die Zeit selbst einteilen und haben als Arbeitszeitmodell „Gleitzeit“
Sie haben wegen der großen Nachfrage einen Lagerverkauf eingerichtet. In der Zeit von 9:30 bis 18:30 Uhr und am Freitag bis 15:00 Uhr können die Kunden bei Ihnen einkaufen. Die Mitarbeiter im Lagerverkauf haben feste Arbeitszeiten.
Als Hygienebetrieb haben sich entschlossen, die Reinigung in der Firma mit eigenen Mitarbeitern zu organisieren. Diesen Mitarbeiter bezahlen Sie nach Stundenlohn.
Vollzeitmitarbeiter
Ein Vollzeitmitarbeiter ist ein Mitarbeiter, der die maximale durchschnittliche Arbeitszeit pro Woche arbeitet. Ein Vollzeitmitarbeiter hat auch die maximale Anzahl von Arbeitstagen.
Teilzeitmitarbeiter
Ein Teilzeitmitarbeiter ist ein Mitarbeiter, der weniger Arbeitstage und/oder weniger Stunden als ein Vollzeitmitarbeiter arbeitet.
Arbeitet ein Teilzeitmitarbeiter mehr Stunden im Monat als ein Vollzeitmitarbeiter, dann erhält der Mitarbeiter für die Mehrarbeit (mehr als Vollzeit) den Überstundenzuschlag.
Aus diesen Grund brauchen wir für jeden Teilzeitmitarbeiter ein Vergleichsgröße für die Wochenstunden und die Urlaubstage pro Woche bei Vollzeit.
Sie möchten einen neuen Mitarbeiter im Lagerverkauf anstellen. Der Mitarbeiter soll als geringfügig Beschäftigter geführt werden. Jetzt überlegen Sie, welches Arbeitszeitmodell für Sie am günstigsten ist.
Sie können den Mitarbeiter das Modell „feste Arbeitszeit“ zuweisen. Die Zeiten sind entsprechend an die Teilzeit angepasst. Der Mitarbeiter bekommt nun Gehalt. Das Entgelt liegt immer im Bereich für geringfügig Beschäftigte. Wenn der Mitarbeiter Mehrarbeit leistet wird diese Mehrarbeit nicht dem Zeitkonto gutgeschrieben und verfällt.
Sie können jedoch den Mitarbeiter auch als Stundenlöhner führen. Sie haben ein Entgelt von ca. 380 Euro für den Mitarbeiter eingeplant. In Monaten mit 5 Wochen kommt der Mitarbeiter aber jetzt knapp unter die Grenze für geringfügig Beschäftigte. Wenn der Mitarbeiter jetzt noch als Krankheitsvertretung einspringt, dann wird die Grenze für geringfügig Beschäftigte überschritten. Im Lohn-Export können immer nur alle Stunden eines Stundenlöhner exportiert werden.
Als letztes überlegen Sie noch den Mitarbeiter das Arbeitsmodell „Schicht / Dienstplan“ zu geben. Sie vereinbaren mit dem Mitarbeiter 12 Wochenstunden. Die Leiterin des Lagerverkaufs schreibt einen Dienstplan und füllt damit die Lücken in der Besetzung, die im Lagerverkauf sind. Der Mitarbeiter wird dadurch flexibel einsetzbar. Der Mitarbeiter bekommt aber auch Gehalt und überschreitet die Grenze für geringfügig Beschäftigte nicht. Gleichzeitig wird Mehrarbeit dem Zeitkonto gutgeschrieben. Dieses Zeitkonto kann in den Folgemonaten durch Freizeit ausgeglichen werden.
Anzahl der Arbeitstage
Mit Arbeitstagen werden die Tage bezeichnet an denen der Mitarbeiter zur Arbeit erscheinen muss.
Sie haben einen Vollzeitmitarbeiter im Vertrieb. Der Vertrieb arbeitet von Montag bis Freitag. Dann hat der Mitarbeiter eine 5-Tage-Woche. Das können Sie direkt beim Arbeitzeitmodell angeben. Anschließend markieren Sie noch die Tage an denen gearbeitet wird. Nur an den markierten Wochentagen muss der Mitarbeiter Urlaub nehmen und erhält für Feiertage eine Zeitgutschrift.
Um die Bestellananhme in Vertrieb besser bearbeiten zu können, unterstützt das Vertriebsteam in den Vormittagsstunden bis 12:30h eine Teilzeitkraft. Die Teilzeitkraft ist von Montags bis Freitags im Büro. Obwohl der Mitarbeiter nur Teilzeit arbeitet, hat er eine 5-Tage-Woche.
Um den Nachwuchs zu fördern habe Sie eine Werkstsudenten eingestellt. Sie haben mit dem Studenten 20 Wochenstunden vereinbart. Je nach Vorlesungsplan kommt der Stunden in einer Wochen 2 x und in manchen Wochen 3x in der Woche zu Ihnen ins Unternehmen. An den Tagen an denen der Student bei Ihnen arbeitet, ist er wie eine Vollzeitkraft anwesend. Der Student hat eine 2,5-Tage-Woche und kann von Montags bis Freitags kommen.
Anzahl der Werktage
Mit Werktagen werden die Tage bezeichnet an denen ortüblich gearbeitet wird.
Sie möchten den Werksverkauf an 6 Tagen in der Woche von Monatag bis Samsatag betreiben. Dann haben Sie 6 Werktage in dieser Abteilung. Die Mitarbeiter im Werksverkauf habe jedoch eine 5-Tage-Woche. Das sind die Arbeitstage. Um das zu erreichen haben die Mitarbeiter zusätzlich zum Sonntag einen weiteren Tag in der Woche frei.
Urlaubsberechnung
Der Urlaub für Teilzeitmitarbeiter wird nach dem Verhältnis der Vollzeit-Werktage zu Teilzeit-Werktage über einen Zeitraum von 6 Monaten berechnet.
Beispiel: Der Teilzeitmitarbeiter hat in einem halben Jahr 62 Tage gearbeitet. Die Vollzeitkraft hat in dieser Zeit 5 Tage in 26 Wochen gearbeitet. Das sind 130 Tage. Dafür hat die Vollzeitkraft 15 Tage Urlaubsanspruch. Das entspricht:
62 / 130 x 15 = 7,15 Urlaubstage
Das Ergebnis wird auf 7 Tage kaufmännisch gerundet.
Sie sitzen gerade über den Urlaubslisten und wundern sich, warum die Mitarbeiter in der Produktion so viele Urlaubstage haben. Sie werfen deshalb eine Blick in den Tarifvertrag für Ihren Betrieb. Dort steht, dass alle Vollzeit-Mitarbeiter 30 Tage Urlaub bei einer 5-Tage-Woche haben.
Die Produktion arbeitet jedoch 7 Tage in der Woche. Die Mitarbeiter habe aber nur eine 5-Tage-Woche. Damit Sie leichter den Überblick behalten, beantragen und genehmigen Sie den Urlaub immer für alle Werktage in der Produktion. Sie wissen dann auch genau wann ein Mitarbeiter zur Verfügung steht.
Bei diesem System sind jedoch 30 Urlaubstage nach 4 Wochen und 2 Tagen verbraucht, während die Mitarbeiter in der Verwaltung mit 30 Tagen 6 Wochen Urlaub machen können.
Sie nehmen nun die Formel aus der Urlaubsberechnung:
7 Werktage Prod. / 5 Werktage Verwaltung x 30 Urlaubstage Verwaltung = 42 Urlaubstage Prod.
Erleichtert stellen Sie fest, dass alles in Ordnung ist.
Runden
Aeonos ist in der Lage die Arbeitszeit auf- und abzurunden. Bei Gleitzeit ist das nicht unüblich. Sie erhalten dadurch Zeiten mit hundertsteln mit nur 2 Stellen nach dem Komma.
Sie wollen nicht mit vielen Stellen nach dem Komma bei der Zeitberechnung arbeiten. Durch Rundungsfehler haben Sie nämlich schlechte Erfahrungen gemacht.
Sie wählen dazu unter Runden den Wert „3“ Minuten aus. Ihre Stempeluhr springt jetzt alle 3 Minuten weiter. Die 3 Minuten entsprechen 0,05 Stunden.